Was einmal mit zwei Mäusen namens Louis und Lavendula angefangen hat, ist inzwischen zu einer namhaften Familie geworden. Kurzum sind ja auch noch eine Leseratte und eine Bäckerin namens Dolcessa zu uns gestossen. Die Adoptivis haben einfach ein riesengrosses Herz – und langsam wohl auch ein viel zu kleines Haus. Es hat nämlich heute schon wieder an der Türe geklinget und …

… da steht doch allen ernstes eine komplette Igelfamilie vor der Türe und bittet um Winterasyl.
Okay, wir Mäuse haben natürlich unsere Adoptivis erst mal ins Gebet genommen. Igel? Mit Stacheln? Die haben Flöhe, Milben, Ungeziefer aller Art und … sie stinken! Das geht doch nicht! Und zu Mäusen passen Igel ohnehin überhaupt und einfach rein gar nicht!
Unsere Adoptivis möchten aber, dass wir die Igelfamilie erst einmal anhören, bevor wir sie in der Kälte stehen lassen. Papa Igel erzählt, dass die Wärme sie wieder aus dem geplanten Winterdomizil geholt hat. Und vor kurzem, als dann die Kälte kam, hat er sich mit seiner Familie in ein neues Zuhause verkriechen wollen …

… welches anderntags auf einmal weg war. Verschwunden – zerstört von einem Besen mit langem Stiel. Entsorgt in einem Grüncontainer. Die Idee, den Blättern in besagten Container zu folgen, hat Papa Igel schnell verworfen … die Kletterpartie hätte er nie und nimmer geschafft. Und die Option, sich in einer Zierpflanze zu verstecken, hat ein Mann mit grünen Kleidern und viel Schnur zunichte gemacht:

Und so kam es, wie es kommen musste. Papa Igel muss seine Familie vor der Kälte schützen – und was liegt da näher, als bei dem Haus zu klingeln, bei dem ständig Tiere ein- und ausgehen?
Ja, schon klar – ein oder zwei kleine Mäusetränen hat uns die Geschichte schon gekostet. Und die vorwurfsvollen Blicke der Adoptivis haben auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass wir die Igelfamilie in der Kälte hätten stehen lassen.
Okay: Der Deal war, dass die stacheligen Freunde zuerst einer Desinfektionsdusche unterzogen werden – wir wollen ja kein Ungeziefer im Haus. Bei uns herrscht schliesslich mausastische Ordnung – und unser Blick für Zecken und Läuse ist rattenscharf.
Was sollen wir sagen?

Wir dachten ja, zu viert wäre es schon eng – und jetzt? Jetzt sind wir zu acht und vier davon haben erst noch Stacheln. Okay … wir bemühen uns sehr, uns nicht daran zu pieksen – aber hin und wieder hört man schon eine Mäusestimme klagen, weil sie sich wider an so einem spitzen Ding gestossen hat.
Wir hoffen inständig, dass sich diese tierisch nette WG nicht noch mehr vergrössert … so langsam wäre genug. Fehlt nur noch, dass die Adoptivis irgendwelche Exoten anschleppen, die uns dann zum Frühstück fressen.
Genug ist genug – nämlich.
Ja, die armen zu kl. Igel sollten versorgt sein…
Schön zu lesen, merci!
Sehr gerne – einen sonnigen Tag wünsche ich! 🙂